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Poolwasser desinfizieren mit Stoßchlorung – ohne CYAnursäure

Kurzzeitig hohe Chlor-Konzentration beseitigt Algen und Bakterien im Poolwasser #TomTuT #Poolheld

Reset vom Poolwasser

Eine Stoßchlorung ist der schnelle Frischekick für dein Poolwasser – stark, effektiv und manchmal unverzichtbar.

Mach das nach starker Nutzung, Algenproblemen, Gewitterregen, oder wenn das Wasser einfach „müde“ wirkt – danach kommt wieder alles ins Gleichgewicht.

Danach wirkt dein Wasser wieder frisch, klar und desinfiziert – genau so, wie es sein soll.

"Problem" Cyanursäure (CYA)

Tja, diese Cyanursäure ist Freund und Feind zugleich!

Chlor wird durch UV-Licht abgebaut – das betrifft vor allem dein Poolwasser, das tagsüber ungeschützt in der Sonne steht. Deshalb ist eine Abdeckung immer sinnvoll, wenn du den Pool gerade nicht nutzt.

Mithilfe der Cyanursäure (CYA) lässt sich dieses UV-Problem umgehen: Sie wirkt wie ein chemischer Sonnenschutz. Die Cyanursäure bindet das freie Chlor und gibt es nach und nach wieder frei – wie eine kleine „Dosieranlage auf Molekülebene“.

Dumm nur: Zu viel davon blockiert das Chlor vollständig. Ab einem Wert von etwa 50 mg/l beginnt die Wirkung spürbar nachzulassen, ab 100 mg/l ist dein Desinfektionsmittel praktisch wirkungslos – obwohl der Tester vielleicht noch „genug Chlor“ anzeigt.

Die Lösung: Teilwasserwechsel! Damit senkst du den CYA-Wert wieder auf ein gesundes Maß.

Etwas Cyanursäure ist wichtig (ideal sind 20–30 mg/l) – aber eben nicht zu viel. Beim Stoßchloren solltest du deshalb möglichst ohne CYA arbeiten und die Behandlung über Nacht durchführen. So kann das Chlor ungestört wirken und der UV-Abbau spielt keine Rolle.

Abtöten von Keimen, Algen und Bakterien

Selbst wenn dein Wasser klar aussieht, können sich unsichtbare Mikroorganismen darin vermehren – Algensporen, Bakterien, Pilze.
Die Stoßchlorung knallt denen sozusagen den chemischen Hammer auf den Kopf: Das freie Chlor oxidiert alles, was nicht ins Wasser gehört.

Abbau von Chloraminen

Wenn dein Pool nach Chlor riecht, ist das kein Zeichen von zu viel Chlor, sondern von Chloraminen – das sind Verbindungen aus Chlor + Schmutz (z. B. Schweiß, Urin, Sonnencreme).
Diese machen das Wasser unangenehm und reizen Haut & Augen.
Die Stoßchlorung zerstört diese Chloramine → das Wasser riecht wieder neutral und das „freie Chlor“ steht wieder zur Desinfektion bereit.

Wie die Stoßchlorung chemisch wirkt

Normalerweise hast du 0,5–1,0 mg/l freies Chlor im Wasser.
Bei einer Stoßchlorung gehst du kurzzeitig auf etwa 3–5 mg/l (manchmal bis 10 mg/l), je nach Situation.
Nach 1–2 Tagen fällt der Wert wieder auf ein normales Niveau ab, während das Wasser in der Zeit komplett desinfiziert wird.

Notiz: Schockchlorung ohne Cyanursäure ist auf Dauer eine wichtige Herangehensweise!

Wichtig! pH-Wert einstellen

💡 TomTuT-Tipp:
Stoßchlorung immer abends durchführen – das Chlor wirkt über Nacht, ohne dass UV-Licht es zersetzt.

  • Vorher pH-Wert prüfen! – der sollte zwischen 7,0 und 7,4 liegen, sonst wirkt das Chlor nicht richtig.
  • Filteranlage durchlaufen lassen, damit sich das Chlor gleichmäßig verteilt.
  • Nach der Stoßchlorung nicht baden, bis der Chlorwert wieder unter 3 mg/l gefallen ist.

Anwendung und Häufigkeit

Eine Stoßchlorung sollte durchgeführt werden, wenn das Poolwasser trüb oder grün wird, nach starken Gewittern, bei hohen Wassertemperaturen, nach intensiver Nutzung oder wenn der Chlorgeruch deutlich wahrnehmbar ist (Hinweis auf Chloramine).
Zur Vorbeugung empfiehlt sich eine Stoßchlorung alle zwei bis vier Wochen, abhängig von Wetter, Nutzung und Wasserqualität.

Was ist mit dem CYA-Wert?

CYA schützt zwar das Chlor vor UV-Abbau,
aber zu viel davon blockiert das Chlor, also seine Wirksamkeit.
Das Wasser kann dann völlig klar aussehen – und trotzdem keimen, weil das Chlor einfach nicht mehr richtig „rankommt“.

  • Schnelllösliche Chlortabletten oder Granulate basieren meist auf Dichlor oder Trichlor → beide enthalten CYA.

  • Wenn du das regelmäßig zur Stoßchlorung nutzt, steigt der Wert immer weiter.

  • Ab etwa 50 mg/l wird’s kritisch, ab 100 mg/l praktisch wirkungslos.

Bessere Option ohne CYA

Für Stoßchlorung immer chlor ohne Stabilisator nehmen, also Calciumhypochlorit (Ca(OCl)₂) oder Natriumhypochlorit (flüssig).
Die haben kein CYA, wirken schnell, und du hast die volle Kontrolle über deine Wasserchemie.

„Achte darauf, dass dein Stoßchlor ohne CYA ist – sonst arbeitest du gegen dich selbst.“

Flüssigchlor und Stoßchlor kombinieren – aber richtig!

Flüssiges Chlor (Natriumhypochlorit) und Schockchlor in Granulatform (meist Calciumhypochlorit) lassen sich grundsätzlich gut im selben Pool verwenden – beide sind anorganisch und enthalten keine Cyanursäure (CYA).
Damit kannst du deine Dauerdesinfektion über die Dosieranlage laufen lassen und bei Bedarf mit einer Stoßchlorung zusätzlich für klare Verhältnisse sorgen.

Allerdings sollten die beiden Chlorarten nicht direkt miteinander reagieren, also nicht stark konzentriert gemischt werden.
Trifft hochkonzentriertes Flüssigchlor auf Schockchlorgranulat, kann dabei Chlorgas entstehen – und das willst du definitiv nicht in der Luft haben.

Im normalen Poolwasser ist das aber kein Problem, weil sich beide Mittel dort stark verdünnen.
So kannst du die Stoßchlorung einfach zusätzlich durchführen, während die Dosieranlage weiterläuft.

Weitere Beitrage zum Wasserpflege

Hier findest du meinen weiteren Beitrag zum Thema Wasserpflege. 

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